2. Was ist Mythologistik?

 

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2. Was ist Mythologistik?

Vor diesem Hintergrund hält die Mythologistik eine Vielzahl ansprechender Anderswelten und damit ein reichhaltiges Gegengewicht zu unserer nüchternen Lebenswirklichkeit be­reit. Hier bieten die unterschiedlichsten Formen von mythologischen Inhalten die Chance zur persönlichen Alltagsaufwertung. Im Gegensatz zu den erwähnten Mythologie-Ange­boten im Unterhaltungsbereich (Fantasy- und Spielerszene), die nur der Flucht aus dem Alltag dienen, bringt die Mythologistik einen ganz konkreten lebenspraktischen Nutzen. Mit dem wiederholten Eintreten in deren Anderswelten können wir immer wieder neue Schätze für die Lebensgestaltung bergen. So können wir uns hier eher als Perlentaucher betrachten, die mit jedem Eintauchen in die Anderswelten neue Kostbarkeiten hervorho­len. Mythologistik ist somit ein wirklich vielversprechender Weg in die Zukunft des Einzel­nen und der Gesellschaft. 

Der Begriff Mythologistik leitet sich von Mythos1 bzw. Mythologie2 ab. In der kürzesten Weise können wir Mythologistik einfach als angewandte Mythologie bezeichnen, es geht ja um deren Nutzbarmachung im Alltag. Sie ist eine Methodik zur Anwendung mythischer und scheinmythischer Elemente für bestimmte Zwecke und Ziele. Scheinmythisch ist da­bei alles, was die äußere Anmutung von Mythen oder Mythologie hat, aber streng genom­men keine ist, da sie zu Übungszwecken frei erfunden oder lediglich gespielt ist. 

1) Mythos, lt. Duden: (a) Sage und Dichtung von Göttern, Helden und Geistern oder (b) eine legendäre glorifizierte Person oder Sache
2) Mythologie, lt. Duden: (a) überlieferte Götter-, Helden- und Dämonensagen eines Volkes oder (b) die wissenschaftliche Behandlung der Mythen 

Zu den Elementen der Mythologistik gehörten Mythen, Märchen und sonstige Geschichten und Erfindungen in den unterschiedlichsten Präsentations- und Mitmachformen. Dazu zählen u.a. Texte und [Kurz-]Lesungen, Bilder, Videos und Musikstücke (inklusive Chöre, Fanfaren, etc.), Schauspielerei und [Kurz-]Aufführungen, Trainings, Rollenspiele und Rhe­torikübungen, sowie Zusammenkünfte im Netz und vor Ort und – mit ganz großem Schwerpunkt: – Aktionskunstprojekte im realen Lebensalltag. 

Diese Formen können unterschiedlich lang und unterschiedlich fein gegliedert sein. Sie können einfach nur fertig präsentiert werden oder im gemeinschaftlichen Gestalten entstehen. Auch der Umfang der Elemente ist sehr unterschiedlich. Im kürzesten Falle handelt es sich um ein einfaches inneres Bild und im längsten um ein in die Realität übertragenes Aktionskunstprojekt oder Selbstvervollkommnungsprojekt von unbestimmter Dauer. Dabei sind die konkreten mythologischen Inhalte teils vorgegeben und teils erfund­en. Es können also, sofern zweckmäßig, auch „echte“ Mythen und Legenden ins Spiel kommen, sprich solche aus Überlieferung und Weltliteratur, wie die Odyssee, die Nibelun­gensage, etc. 

Die Mythologistik ist etwas Lebendiges und sie wächst durch alle Beteiligten. So können wir gespannt sein, welche Inhalte im Laufe der Jahre noch mit hinzukommen...

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